Mit der Stacey-Matrix zur richtigen PM-Methode im Projektportfoliomanagement

von | Arbeitsleben, Glossar

Stacey-Matrix
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Ein neues Projekt zu starten, gleicht manchmal einer spannenden Reise ins Unbekannte – voller Möglichkeiten, aber auch voller möglicher Stolpersteine. Wie der Navigator eines Abenteuers, der auf einer unübersichtlichen Landkarte den richtigen Weg sucht, stehen wir oft vor der Herausforderung, die richtige Projektmanagementmethode zu wählen. Aber keine Sorge, denn hier kommt die Stacey-Matrix ins Spiel! In diesem Artikel erfahren Sie alles Wissenswerte über die Stacey-Matrix: Was sie ist, wie sie funktioniert und wie man sie erfolgreich einsetzt. Schnallen Sie sich also an und tauchen Sie ein in die Welt der Projektportfoliomethode!

Was ist die Stacey-Matrix?

Die Stacey-Matrix ist ein Werkzeug im Projektmanagement, das entwickelt wurde, um die Komplexität und Unsicherheit von Projekten zu bewerten und die richtige Vorgehensweise zu bestimmen. Sie wurde von Ralph Douglas Stacey, einem Professor für Management an der Hertfordshire Business School in Großbritannien, entwickelt.Die Matrix ordnet Projekte und Aufgaben in vier Kategorien ein: einfach, kompliziert, komplex und chaotisch. Jede Kategorie hat ihre eigenen Merkmale und erfordert unterschiedliche Herangehensweisen.

  • Einfache Projekte sind gut strukturiert und haben klare Lösungen. Sie erfordern keine speziellen Fähigkeiten oder Erfahrungen.
  • Komplizierte Projekte haben ebenfalls klare Lösungen, erfordern jedoch spezifisches Fachwissen oder Expertenwissen.
  • Komplexe Projekte sind durch eine hohe Unsicherheit und Vielfalt gekennzeichnet. Sie erfordern flexible Ansätze, Experimentieren und Lernen.
  • Chaotische Projekte sind durch eine hohe Unsicherheit und Instabilität gekennzeichnet. Hier ist schnelles Handeln erforderlich, um die Situation zu stabilisieren.

Die Stacey-Matrix hilft Projektmanagern, die richtige Vorgehensweise für ein Projekt zu bestimmen und angemessene Entscheidungen zu treffen. Sie kann auch bei der Auswahl der geeigneten Projektmanagement-Methode unterstützen.

Geschichte

Die Stacey-Matrix wurde von Ralph Douglas Stacey, Professor für Management an der Hertfordshire Business School in Großbritannien, entwickelt. Das Modell wurde entwickelt, um die Komplexität und Unsicherheit von Projekten zu bewerten und die richtige Vorgehensweise zu bestimmen. Die Stacey-Matrix wurde erstmals in den 1990er Jahren vorgestellt und hat seitdem im Projektmanagement an Bedeutung gewonnen.

Das Modell wurde entwickelt, um einen strukturierten Ansatz zur Bewertung der Komplexität und Unsicherheit von Projekten zu bieten. Es teilt Projekte und Aufgaben in vier Kategorien ein: einfach, kompliziert, komplex und chaotisch. Jede Kategorie hat ihre eigenen Merkmale und erfordert unterschiedliche Vorgehensweisen.

Schritt-für-Schritt Anleitung Stacey-Matrix

Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Anwendung der Stacey-Matrix:

Stacey-Matrix Schaubild

Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Anwendung der Stacey-Matrix:

Schritt 1: Verstehen der Stacey Matrix

Die Stacey Matrix basiert auf zwei Dimensionen: die Unsicherheit über das Ziel (wie klar oder unklar ist das Ziel) und die Unsicherheit über den Weg (wie klar oder unklar ist der Weg, um das Ziel zu erreichen). Die Matrix besteht aus vier Quadranten, die verschiedene Problemtypen repräsentieren.

Schritt 2: Identifikation des Problems

Definiere das Problem oder die Herausforderung, die du analysieren möchtest. Stelle sicher, dass du klar verstehst, worum es geht und welche Unsicherheiten damit verbunden sind.

Schritt 3: Bewertung der Zielklarheit

Bewerte, wie klar das Ziel ist. Ist das Ziel gut definiert und klar für alle Beteiligten, oder gibt es Unsicherheiten und unterschiedliche Interpretationen darüber, was erreicht werden soll?

Schritt 4: Bewertung des Weges zur Zielerreichung

Bewerte, wie klar der Weg zur Zielerreichung ist. Gibt es klare Schritte und Strategien, oder gibt es Unsicherheiten darüber, wie das Ziel erreicht werden soll?

Schritt 5: Platzierung auf der Stacey Matrix

Basierend auf den Bewertungen der Zielklarheit und des Weges zur Zielerreichung platziere das Problem auf der Stacey Matrix. Die Matrix hat vier Quadranten:

Klarheit: Wenn sowohl das Ziel als auch der Weg klar sind, befindet sich das Problem im Klarheitsquadranten.
Chaos: Wenn sowohl das Ziel als auch der Weg unklar sind, befindet sich das Problem im Chaosquadranten.
Kompliziertheit: Wenn das Ziel klar, aber der Weg unklar ist, befindet sich das Problem im Kompliziertheitsquadranten.
Komplexität: Wenn das Ziel unklar, aber der Weg klar ist, befindet sich das Problem im Komplexitätsquadranten.

Schritt 6: Analyse der Matrix-Position

Analysiere die Position des Problems auf der Stacey Matrix. Jedes Quadrant erfordert unterschiedliche Herangehensweisen und Strategien. Zum Beispiel erfordern Probleme im Klarheitsquadranten klare Anweisungen und Umsetzungspläne, während Probleme im Chaosquadranten eher explorative Ansätze und Experimente erfordern.

Schritt 7: Ableitung von Handlungsmaßnahmen

Basierend auf der Analyse entwickle konkrete Handlungsmaßnahmen. Diese können darauf abzielen, die Zielklarheit zu verbessern, den Weg zu klären, Experimente durchzuführen oder andere Strategien je nach der Position auf der Stacey Matrix.

Beispiel für die Stacey-Matrix

Schauen wir uns die Stacey-Matrix an einem Beispiel an. Gehen wir davon aus, dass Ihr Unternehmen gerade auf der Suche nach einem neuen Bewerbermanagement-System ist, Sie jedoch noch nicht wissen, welches Sie nutzen wollen. Gehen wir gemeinsam die Schritt-für-Schritt Anleitung durch.

Schritt 1: Verstehen der Stacey Matrix
Die Stacey Matrix berücksichtigt Unsicherheiten bezüglich des Ziels (welche Bewerbermanagement-Software ausgewählt werden sollte) und des Weges zur Zielerreichung (wie die Auswahl getroffen werden sollte).

Schritt 2: Identifikation des Problems
Das Problem besteht darin, dass Ihr Unternehmen eine Bewerbermanagement-Software integrieren möchte, aber noch keine klare Entscheidung darüber getroffen hat, welche Software die beste Wahl ist.

Schritt 3: Bewertung der Zielklarheit
Das Ziel (die Auswahl der besten Bewerbermanagement-Software) ist unklar. Es gibt Unsicherheiten darüber, welche spezifischen Funktionen und Eigenschaften die ideale Software haben sollte.

Schritt 4: Bewertung des Weges zur Zielerreichung
Der Weg zur Zielerreichung (die Auswahlprozesse) ist ebenfalls unklar. Es gibt Unsicherheiten darüber, wie genau die Bewertung und Auswahl der Software erfolgen sollen.

Schritt 5: Platzierung auf der Stacey Matrix
Da sowohl das Ziel (Softwareauswahl) als auch der Weg zur Zielerreichung (Auswahlprozesse) unsicher sind, befindet sich das Problem im Chaosquadranten der Stacey Matrix.

Schritt 6: Analyse der Matrix-Position
Im Chaosquadranten ist eine explorative Herangehensweise erforderlich. Es wäre ratsam, verschiedene Bewerbermanagement-Softwarelösungen zu vergleichen, Prototypen zu testen und Feedback von den potenziellen Nutzern im Unternehmen zu sammeln, um eine klarere Vorstellung davon zu bekommen, welche Software die besten Bedürfnisse erfüllt.

Schritt 7: Ableitung von Handlungsmaßnahmen
Initiieren Sie eine explorative Phase, um verschiedene Bewerbermanagement-Softwarelösungen zu evaluieren. Sammeln Sie Feedback von den relevanten Stakeholdern im Unternehmen, um klare Anforderungen und Präferenzen zu identifizieren. Verwenden Sie agile Methoden, um iterativ Softwarelösungen zu testen und anzupassen.

In diesem Beispiel zeigt die Stacey Matrix, dass die Auswahl einer Bewerbermanagement-Software in einem unsicheren und komplexen Umfeld stattfindet. Eine flexible und iterative Herangehensweise ist notwendig, um das Ziel und den Weg zur Zielerreichung in Zusammenarbeit mit den relevanten Interessengruppen im Unternehmen klarer zu gestalten.

Stacey-Matrix Vorteile

Die Stacey-Matrix bietet verschiedene Vorteile bei der Anwendung im Projektmanagement. Hier sind einige der Vorteile, die in den Forschungsergebnissen genannt wurden:

  1. Strukturierte Entscheidungsfindung: Die Stacey-Matrix bietet einen strukturierten Ansatz zur Bewertung der Komplexität und Unsicherheit von Projekten. Dadurch können fundierte Entscheidungen über die geeignete Vorgehensweise getroffen werden.
  2. Anpassungsfähigkeit: Die Stacey-Matrix ermöglicht die Anpassung der Vorgehensweise an die spezifischen Anforderungen eines Projekts. Abhängig von der Position des Projekts in der Matrix können flexible Ansätze, Experimente oder schnelles Handeln angewendet werden.
  3. Gemeinsames Verständnis: Die Stacey-Matrix fördert ein gemeinsames Verständnis der Komplexität und Unsicherheit eines Projekts. Dies erleichtert die Kommunikation und Zusammenarbeit im Team und trägt zu einer besseren Entscheidungsfindung bei.
  4. Einschätzung von Risiken und Abhängigkeiten: Die Stacey-Matrix hilft, Risiken und Abhängigkeiten im Projekt zu identifizieren und zu bewerten. So können gezielt Maßnahmen ergriffen werden, um mögliche Probleme anzugehen und die Auswirkungen von Entscheidungen auf andere Bereiche zu berücksichtigen.

Stacey-Matrix Nachteile

Die Stacey-Matrix hat auch einige potentielle Nachteile, die in der Literatur erwähnt werden:

  1. Vereinfachung der Komplexität: Die Stacey-Matrix ist eine vereinfachte Darstellung der Komplexität und Unsicherheit von Projekten. Es kann schwierig sein, die tatsächliche Komplexität eines Projekts vollständig zu erfassen und in der Matrix adäquat abzubilden.
  2. Subjektive Einschätzung: Die Einschätzung der Komplexität und Unsicherheit eines Projektes ist subjektiv. Verschiedene Personen können zu unterschiedlichen Einschätzungen kommen, was zu Inkonsistenzen führen kann.
  3. Fehlende Berücksichtigung der Qualität des Projektumfelds: Die Stacey-Matrix berücksichtigt nicht die Qualität des Projektumfelds, wie z.B. die Verfügbarkeit von Ressourcen, die Unterstützung durch das Management oder die Unternehmenskultur. Diese Faktoren können jedoch einen erheblichen Einfluss auf den Projekterfolg haben.
  4. Begrenzte Anwendbarkeit bei komplexen Projekten: Die Stacey-Matrix ist in erster Linie für die Bewertung und Entscheidungsfindung in komplexen Projekten konzipiert. Für Projekte, die in andere Kategorien fallen, wie z.B. einfache oder komplizierte Projekte, kann die Matrix weniger relevant sein.

Alternative Modelle zur Stacey-Matrix

Es gibt verschiedene Alternativen zur Stacey-Matrix, die in der Praxis verwendet werden können. Hier sind einige davon:

  1. Cynefin-Framework: Das Cynefin-Framework ist ein Modell zur Bewertung von Komplexität und Entscheidungsfindung. Es unterscheidet zwischen einfachen, komplizierten, komplexen und chaotischen Situationen und bietet verschiedene Ansätze für jede Kategorie. Es betont die Bedeutung des Kontextes und ermöglicht eine adaptive Entscheidungsfindung.
  2. OODA-Schleife: Der OODA-Kreis (Observation, Orientation, Decision, Action) ist ein Entscheidungsfindungsmodell, das aus militärischen Strategien abgeleitet wurde. Es betont das kontinuierliche Beobachten, Orientieren, Entscheiden und Handeln, um sich an schnell verändernde und komplexe Umgebungen anzupassen.
  3. Viable System Model (VSM): Das Viable System Model ist ein Modell, das die Organisation als komplexes adaptives System betrachtet. Es hilft, die Interaktionen und Abhängigkeiten zwischen den Teilen einer Organisation zu verstehen und die Effektivität und Anpassungsfähigkeit des Systems zu verbessern.

Diese Alternativen bieten unterschiedliche Ansätze zur Bewertung von Komplexität und Unsicherheit und zur Entscheidungsfindung in komplexen Projekten. Es ist wichtig, das Modell auszuwählen, das den spezifischen Anforderungen und Herausforderungen eines Projekts am besten entspricht.

Abschließende Gedanken

Abschließend lässt sich sagen, dass die Stacey-Matrix eine wertvolle Navigationshilfe im oft unvorhersehbaren Gewässer des Projektportfoliomanagements darstellt. Indem sie uns ermutigt, die Komplexität eines Projekts realistisch einzuschätzen und die passende Vorgehensweise zu wählen, verleiht sie unseren Entscheidungen Klarheit und Richtung. Ganz gleich, ob wir uns in einem stabilen Umfeld bewegen oder in einem dynamischen, sich ständig verändernden Kontext agieren – die Stacey-Matrix erweist sich als vielseitiges Werkzeug, das uns hilft, den Kurs zu bestimmen und erfolgreich ans Ziel zu gelangen. Also, setzen Sie die Segel Ihres Projektportfolios mit Vertrauen und nutzen Sie die Stacey-Matrix, um Ihre Projekte auf Kurs zu halten – auf dem Weg zu einer erfolgreichen und effektiven Umsetzung.

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