Mobbing am Arbeitsplatz: Das kannst du (rechtlich) tun

von | Arbeitsleben

Mobbing am Arbeitsplatz
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Mobbing am Arbeitsplatz ist ein ernstes Thema, das in vielen Unternehmen vorkommt. Es kann verschiedene Formen annehmen und für die Betroffenen schwerwiegende Auswirkungen haben. Von der Verbreitung von Gerüchten bis hin zur absichtlichen Sabotage von Projekten, können die Folgen von Mobbing am Arbeitsplatz vielfältig sein.

In diesem Artikel werden wir uns mit dem Thema Mobbing am Arbeitsplatz beschäftigen und Ihnen zeigen, was du rechtlich dagegen tun kannst. Wir werden dir verschiedene Optionen vorstellen, wie du dich gegen Mobbing wehren und schützen kannst. Egal, ob Sie ein Opfer von Mobbing sind oder einfach nur mehr über dieses Thema erfahren möchten, nach diesem Artikel werden Sie alles zu dem Thema wissen.

Doch beginnen wir zunächst mit der Definition von Mobbing am Arbeitsplatz.

Was ist Mobbing?

Mobbing am Arbeitsplatz ist ein ernstes Problem, das viele Arbeitnehmer*innen betrifft. Bei Mobbing handelt es sich um Schikanen durch Kolleg*innen, die darauf abzielen, den betroffenen Mitarbeiter*innen das Leben schwer zu machen. Die Gründe dafür können vielfältig sein: Es geht darum, die Person zu isolieren, zu demütigen oder zu terrorisieren, damit sie sich aus dem Team zurückzieht oder schließlich kündigt.

Im Gegensatz zum traditionellen Mobbing, das oft von einem Einzelnen gegen einen anderen gerichtet ist, handelt es sich beim Mobbing am Arbeitsplatz um eine Gruppenaktivität, die sowohl auf der oberen als auch auf der unteren Ebene der Hierarchie stattfinden kann. Umfragen zeigen, dass fast 50 Millionen Menschen weltweit Mobbing am Arbeitsplatz erfahren haben. Interessanterweise wurden in der Umfrage Männer am häufigsten von anderen Männern gemobbt, während Frauen am häufigsten von anderen Frauen gemobbt wurden.

Mobbing kann viele Formen annehmen und sich durch verschiedene Techniken manifestieren. Hier sind einige Beispiele:

  • Ständige Kritik: Eine Person wird systematisch kritisiert, ohne dass konstruktives Feedback gegeben wird.
  • Beschuldigungen ohne Fakten: Eine Person wird ohne Beweise beschuldigt, etwas falsch gemacht zu haben.
  • Lügen: Falsche Behauptungen oder Gerüchte werden verbreitet, um das Ansehen einer Person zu schädigen.
  • Diskriminierende Verhaltensweisen: Eine Person wird aufgrund ihrer Rasse, ihres Geschlechts, ihrer sexuellen Orientierung oder anderer Merkmale diskriminiert.
  • Belästigung: Eine Person wird sexuell oder auf andere Weise belästigt.
  • Anschreien: Eine Person wird aggressiv angeschrien oder verbal angegriffen.
  • Hartnäckig ignoriert werden: Eine Person wird bewusst ausgeschlossen oder ignoriert.
  • Isolierung: Eine Person wird von ihren Kolleg*innen isoliert, indem ihr beispielsweise Aufgaben oder Informationen vorenthalten werden.
  • Herausforderungen und Hindernisse für die Arbeit einer Person: Eine Person wird daran gehindert, ihre Arbeit ordnungsgemäß auszuführen, indem ihr beispielsweise Ressourcen vorenthalten oder falsche Informationen gegeben werden.

Es ist wichtig zu erkennen, dass Mobbing am Arbeitsplatz eine Form von emotionaler Gewalt ist und dass man das Recht hat, dagegen vorzugehen. Im nächsten Abschnitt werden wir genauer darauf eingehen, was die Ursachen von Mobbing sind und was Sie tun können, um sich gegen Mobbing am Arbeitsplatz zu wehren.

rechtliche Definition von Mobbing

Um sich rechtlich gegen Mobbing am Arbeitsplatz zur Wehr zu setzen, ist es wichtig zu wissen, was darunter zu verstehen ist. Die Rechtsprechung definiert Mobbing als regelmäßige, systematische Persönlichkeitsrechtsverletzungen in Form von Anfeindungen, Schikanen und Diskriminierungen über einen längeren Zeitraum. Doch diese Definition wird von vielen als zu eng angesehen und es gibt auch andere Formen von Mobbing, die nicht unter diese Definition fallen. Auch eine einzelne Handlung kann eine schwere Persönlichkeitsrechtsverletzung darstellen, die Mobbing gleichkommt.

Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) bietet jedoch auch Schutz vor Diskriminierungen am Arbeitsplatz, die gleichzeitig Mobbinghandlungen darstellen können. Entschädigungsansprüche können hierbei auch bei einer einzelnen Handlung bestehen, sofern es sich um eine spezielle, enumerierte Benachteiligung handelt. Es ist jedoch wichtig, sich rechtzeitig und richtig zu informieren, um die eigenen Rechte effektiv geltend machen zu können.

Ursachen für Mobbing am Arbeitsplatz

Mobbing am Arbeitsplatz kann viele Ursachen haben, und es ist wichtig, diese zu verstehen, um sie zu verhindern und effektiv dagegen vorzugehen. Einige der häufigsten Ursachen für Mobbing am Arbeitsplatz sind:

  1. Konformitätsdruck: Wenn eine Mitarbeiter*in anders ist als der Rest des Teams oder nicht den Erwartungen entspricht, kann dies dazu führen, dass er/sie zum Ziel von Mobbing wird.
  2. Mangelnde psychologische Sicherheit: Eine Arbeitsumgebung, die keine psychologische Sicherheit bietet, kann zu Mobbing führen. Dies kann dazu führen, dass sich Mitarbeiter*innen unwohl fühlen, ihre Meinungen zu äußern oder Fehler zuzugeben.
  3. Arbeitsbelastung: Ein hoher Arbeitsdruck kann zu Stress und Frustration führen, was dazu führen kann, dass Mitarbeiter*innen andere mobben, um ihre eigene Frustration abzubauen.
  4. Wettbewerbsorientierte Leistung: Eine Kultur des Wettbewerbs kann dazu führen, dass Mitarbeiter*innen andere mobben, um ihre eigene Leistung zu verbessern oder die Konkurrenz auszuschalten.
  5. Mangelnde Anti-Mobbing-Politik: Wenn es keine klaren Richtlinien zur Verhinderung von Mobbing am Arbeitsplatz gibt, kann dies dazu führen, dass Mobbing geduldet wird und sich ausbreitet.
  6. Diskriminierung und Vorurteile: Rassismus, Sexismus und andere Formen von Diskriminierung können dazu führen, dass Mitarbeiter*innen aufgrund ihrer Herkunft, ihres Geschlechts oder anderer Merkmale gemobbt werden.
  7. Eifersucht: Mitarbeiter*innen können andere mobben, die ihnen in Bezug auf Leistung oder Beliebtheit voraus sind, weil sie sich minderwertig oder neidisch fühlen.

Dies sind nur einige der Ursachen für Mobbing am Arbeitsplatz, und es kann viele verschiedene Faktoren geben, die zu Mobbing führen. Indem Arbeitgeber*innen und Mitarbeiter*innen diese Ursachen verstehen und proaktiv Maßnahmen ergreifen, um sie zu verhindern, können wir alle dazu beitragen, eine sicherere und gesündere Arbeitsumgebung zu schaffen.

Mobbing am Arbeitsplatz Beispiele

Mobbing am Arbeitsplatz Beispiele

Mobbing am Arbeitsplatz ist ein ernstes Problem, das oft zu körperlichen und psychischen Beschwerden führen kann. Es ist wichtig, frühzeitig Anzeichen von Mobbing zu erkennen, um entsprechend handeln zu können. Hier sind einige häufige Anzeichen für Mobbing am Arbeitsplatz:

  • Isolation: Wenn eine Mitarbeiter*in plötzlich von Teammeetings oder sozialen Aktivitäten ausgeschlossen wird oder wenn er/sie keine Unterstützung von seinen Kolleg*innen erhält, kann dies ein Zeichen für Mobbing sein. Mobber versuchen oft, ihre Opfer zu isolieren, um sie schwächer und verletzlicher zu machen.
  • Abwertende Bemerkungen: Wenn eine Mitarbeiter*in regelmäßig von seinen Kolleg*innen oder Vorgesetzten herabgesetzt wird, kann dies ein Anzeichen für Mobbing sein. Mobber verwenden oft abwertende Bemerkungen, um ihre Opfer zu demütigen und zu verletzen.
  • Übermäßige Kontrolle: Wenn eine Mitarbeiter*in ständig überwacht oder kontrolliert wird, kann dies ein Zeichen für Mobbing sein. Mobber versuchen oft, ihre Opfer zu manipulieren und zu kontrollieren, um sie zu schwächen und ihre Macht zu demonstrieren.
  • Sabotage: Wenn eine Mitarbeiter*in absichtlich daran gehindert wird, seine Arbeit zu erledigen oder wenn ihm wichtige Informationen vorenthalten werden, kann dies ein Anzeichen für Mobbing sein. Mobber versuchen oft, ihre Opfer zu sabotieren, um sie zu diskreditieren und ihre Arbeit zu beeinträchtigen.

Beachten Sie, dass diese Anzeichen nicht unbedingt auf Mobbing hinweisen müssen. Es ist jedoch ratsam, bei Verdacht auf Mobbing professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Mobbing kann schwerwiegende Folgen haben und sollte daher nicht unterschätzt werden.

Auswirkungen für Arbeitnehmer*innen und -geber*innen

Mobbing am Arbeitsplatz kann schwerwiegende Auswirkungen sowohl für die betroffenen Arbeitnehmer*innen als auch für Arbeitgeber*innen haben. Hier sind einige der möglichen Folgen:

Auswirkungen für Arbeitnehmer*innen:

  • Körperliche Beschwerden wie Nacken- und Muskelschmerzen, kardiovaskuläre Symptome und Schlafstörungen
  • Psychische Probleme wie Depressionen, Angstzustände und Selbstmordgedanken
  • Verlust des Selbstwertgefühls und Selbstvertrauens
  • Rückzug von sozialen Aktivitäten
  • Schwierigkeiten bei der Arbeit und verminderte Arbeitsleistung
  • Verlust des Arbeitsplatzes durch Kündigung oder Krankheitsbedingtes Ausscheiden

Auswirkungen für Arbeitgeber*innen:

  • Niedrige Arbeitsmoral und schlechtes Betriebsklima
  • Höhere Fluktuation der Belegschaft und höhere Kosten für Einstellung und Schulung neuer Mitarbeiter
  • Geringere Produktivität durch geringere Leistung oder höhere Fehlerquote der betroffenen Mitarbeiter*innen
  • Schlechter Kundenservice und Imageprobleme
  • Mögliche rechtliche Schritte und Schadenersatzforderungen durch betroffene Arbeitnehmer*innen

Beachten Sie, dass Mobbing am Arbeitsplatz nicht nur den betroffenen Mitarbeiter*innen schadet, sondern auch negative Auswirkungen auf das gesamte Unternehmen haben kann. Arbeitgeber*innen sollten daher Maßnahmen ergreifen, um Mobbing am Arbeitsplatz zu verhindern und frühzeitig zu erkennen, um langfristige Schäden zu vermeiden. Dazu gehören beispielsweise Schulungen für Mitarbeiter*innen und Führungskräfte sowie eine offene Kommunikationskultur, in der Mobbingmeldungen ernst genommen und angemessen behandelt werden.

Wann liegt kein Mobbing am Arbeitsplatz vor?

Mobbing am Arbeitsplatz ist ein ernstes Problem und kann für Arbeitnehmer*innen zu einer unerträglichen Belastung werden. Doch nicht jeder Konflikt oder jede Unstimmigkeit am Arbeitsplatz ist automatisch als Mobbing zu werten. Es gibt Situationen, in denen kein Mobbing vorliegt. Wie können Sie als Arbeitnehmer*in also erkennen, ob es sich bei einer bestimmten Situation um Mobbing handelt oder nicht? Hier sind einige Faktoren, die zu berücksichtigen sind:

  1. Einzelne Vorfälle: Ein einmaliges unfreundliches Verhalten oder ein unangenehmer Kommentar stellen noch kein Mobbing dar. Es ist wichtig, die Situation im Kontext zu betrachten und zu prüfen, ob es sich um einen Einzelfall handelt.
  2. Verstoß gegen Gesetze oder Regeln: Wenn ein Vorgesetzter oder Kollege gegen geltende Gesetze oder Regeln verstößt, wie z.B. Diskriminierung oder sexuelle Belästigung, liegt Mobbing vor.
  3. Degradierung: Eine Degradierung bedeutet, dass eine Arbeitnehmer*in oder ein Arbeitnehmer minderwertige oder nicht vereinbarte Aufgaben übernehmen muss. Wenn dies über längere Zeit andauert und systematisch passiert, kann es als Mobbing eingestuft werden.
  4. Dauerhaftigkeit: Wenn die Belästigung, das unfreundliche Verhalten oder die Diskriminierung über einen längeren Zeitraum anhält, kann dies als Mobbing betrachtet werden.
  5. Eskalation: Wenn die Situation trotz Gesprächen und Interventionen immer schlimmer wird, kann dies als Mobbing eingestuft werden.

Es ist wichtig, zwischen Konflikten und Mobbing am Arbeitsplatz zu unterscheiden. Arbeitgeber*innen sollten sicherstellen, dass ihre Mitarbeiter*innen in einer sicheren und gesunden Arbeitsumgebung arbeiten können, frei von Mobbing und Belästigung. Wenn Sie als Arbeitnehmer*in Mobbing erfahren, sollten Sie dies umgehend Ihrem Vorgesetzten oder HR-Abteilung melden.

Mobbing am Arbeitsplatz verhindern als Führungskraft

Als Führungskraft haben Sie eine wichtige Rolle dabei, Mobbing am Arbeitsplatz zu verhindern. Indem Sie bestimmte Maßnahmen ergreifen, können Sie dazu beitragen, ein positives Arbeitsumfeld zu schaffen und das Risiko von Mobbing zu minimieren. Hier sind einige Schritte, die Sie als Führungskraft unternehmen können:

  1. Verfolgen Sie eine Null-Toleranz-Politik gegenüber Mobbing und Belästigung am Arbeitsplatz. Stellen Sie sicher, dass alle Mitarbeiter*innen wissen, dass solche Verhaltensweisen nicht toleriert werden und dass es Konsequenzen geben wird, wenn sie sich nicht an die Richtlinien halten.
  2. Fördern Sie ein positives Arbeitsumfeld, indem Sie arbeitnehmerfreundliche Maßnahmen ergreifen. Dazu gehören beispielsweise Urlaubstage, psychische Gesundheitstage, Krankheitsurlaub und Gesundheitsvorsorge. Diese Maßnahmen können dazu beitragen, das Wohlbefinden der Mitarbeiter*innen zu verbessern und Stress abzubauen.
  3. Führen Sie Schulungen zum Thema Mobbing am Arbeitsplatz und Konfliktlösung durch. Mitarbeiter*innen sollten in der Lage sein, Konflikte auf konstruktive Weise zu lösen, ohne dass es zu Mobbing oder Belästigung kommt.
  4. Führen Sie regelmäßige Gruppen- und Einzelgespräche mit Mitarbeiter*innen durch. Diese Gespräche können dazu beitragen, das Vertrauen und die Zusammenarbeit innerhalb des Teams zu stärken und Probleme frühzeitig zu erkennen.
  5. Fördern Sie Kooperationsprojekte anstatt von Wettbewerbsprojekten. Kooperationen können dazu beitragen, ein positives Arbeitsumfeld zu schaffen und das Vertrauen zwischen den Mitarbeiter*innen zu stärken.
  6. Stellen Sie sicher, dass alle Mitarbeiter*innen die Richtlinien zu Mobbing und Belästigung am Arbeitsplatz gelesen und unterschrieben haben. Dies kann dazu beitragen, dass alle Mitarbeiter*innen die Regeln verstehen und wissen, was von ihnen erwartet wird.
  7. Implementieren Sie ein klares Protokoll für den Umgang mit Mobbing und Belästigung. Das Protokoll sollte genau beschreiben, wie Beschwerden behandelt werden und welche Konsequenzen es gibt.
  8. Bieten Sie unvoreingenommene Mediation für Konfliktparteien an. Eine neutrale Person kann dazu beitragen, Konflikte auf eine faire und konstruktive Weise zu lösen.
  9. Wahren Sie die Vertraulichkeit. Mitarbeiter*innen sollten sich sicher fühlen, wenn sie ein Problem melden und dürfen nicht befürchten, dass ihre Beschwerde öffentlich gemacht wird.
  10. Setzen Sie die in der Richtlinie festgelegten Disziplinarprotokolle sofort um. Wenn es zu Mobbing oder Belästigung kommt, sollten die Disziplinarmaßnahmen schnell umgesetzt werden, um das Verhalten zu stoppen.

Indem Sie diese Maßnahmen ergreifen, können Sie dazu beitragen, ein positives Arbeitsumfeld zu schaffen, das frei von Mobbing und Belästigung ist.

Mobbing am Arbeitsplatz stoppen als Betroffener

Mobbing am Arbeitsplatz kann für die betroffene Person sehr belastend sein. Niemand verdient es, in diesem Umfeld zu arbeiten und respektlos behandelt zu werden. Es ist wichtig zu verstehen, dass Mobbing nicht gerechtfertigt ist, unabhängig von Ihrem Verhalten oder Ihrer Arbeit. Wenn Sie Opfer von Mobbing am Arbeitsplatz sind, gibt es verschiedene Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um sich selbst zu schützen und die Situation zu verbessern.

Den richtigen Weg einschlagen

Es kann schwierig sein, sich gegen Mobbing zu wehren, insbesondere wenn die Mobber sich mächtig fühlen. Eine Möglichkeit, um die Kontrolle zurückzugewinnen, besteht darin, sich selbst daran zu erinnern, dass es beim Mobbing nicht um Sie persönlich geht. Versuchen Sie, bei den Fakten zu bleiben und melden Sie jeden Vorfall an die Personalabteilung oder die Geschäftsleitung. Bleiben Sie dabei ruhig und lassen Sie sich nicht provozieren. Eine sachliche und professionelle Herangehensweise ist in diesem Fall die beste Option.

Dokumentieren

Es ist wichtig, jeden Vorfall von Mobbing zu dokumentieren, um eine klare Vorstellung davon zu haben, was passiert ist und wie oft es vorkommt. Notieren Sie Ort, Datum und alle relevanten Details des Vorfalls. Auch wenn es sich um eine Kleinigkeit handelt, schreiben Sie es auf, wenn Sie sich unwohl oder unsicher fühlen. Versuchen Sie auch, Beweise zu sammeln, wie zum Beispiel Zeugen oder Kameraaufzeichnungen. Diese Beweise können Ihnen bei der Beweisführung helfen und Ihre Glaubwürdigkeit stärken.

Unterstützung von außen finden

Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie am Arbeitsplatz keine Unterstützung haben, ist es wichtig, jemanden außerhalb des Arbeitsplatzes zu finden, der Ihnen helfen kann. Vertrauenswürdige Freunde und Familie, Fachkräfte für psychische Gesundheit, Berater und Coaches sowie Selbsthilfegruppen können Ihnen helfen, sich in emotionaler und physischer Hinsicht um sich selbst zu kümmern. Mobbing kann eine schwere Belastung für Ihre psychische Gesundheit und Lebensqualität sein, und es ist wichtig, Unterstützung zu finden, um diese schwierige Zeit zu bewältigen.

Fragen Sie sich, ob es das wert ist

Es kann schwierig sein, sich zurückzuziehen, wenn man keine Schuld trifft, aber manchmal ist es das Beste für die eigene Sicherheit und das eigene Wohlbefinden. Überlegen Sie, ob Sie wirklich in diesem Beruf arbeiten möchten und ob es sich lohnt, sich weiterhin den Auswirkungen von Mobbing auszusetzen. Wenn die Situation nicht von Ihrer Führungskraft gehandhabt wird, kann es sein, dass Sie wenig tun können, um das Mobbing zu stoppen. Denken Sie zuerst an sich selbst und Ihre Sicherheit, bevor Sie eine Entscheidung treffen.

Das können Sie rechtlich tun bei Mobbing am Arbeitsplatz

Mobbing am Arbeitsplatz Strafbar

Mobbing am Arbeitsplatz ist ein ernstzunehmendes Problem, das immer mehr Arbeitnehmer*innen betrifft. Es kann zu psychischen und körperlichen Beschwerden führen und sogar die Arbeitsfähigkeit beeinträchtigen. Doch was können Sie tun, wenn Sie von Mobbing betroffen sind? In diesem Abschnitt erfahren Sie, was Sie rechtlich tun können, um sich zu schützen und Ihre Rechte zu wahren.

  1. Suchen Sie professionelle Hilfe
    Mobbing kann eine enorme Belastung darstellen und Betroffene sollten sich daher nicht scheuen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein auf das Arbeitsrecht spezialisierter Anwalt kann Ihnen nicht nur rechtlich zur Seite stehen, sondern auch eine ganzheitliche Betrachtung des Falles vornehmen, in der der Mensch im Vordergrund steht. Zusätzlich kann es hilfreich sein, sich an psychologische Beratungsstellen und den Hausarzt zu wenden.
  2. Zurückbehaltung der Arbeitsleistung
    Rechtlich kann Betroffenen das Recht zustehen, ihre Arbeitsleistung zurückzubehalten. Allerdings sollten Sie hierbei vorsichtig sein und sich im Zweifelsfall durch einen Anwalt beraten lassen. Denn ohne den Nachweis des Mobbing-Tatbestands könnte der Arbeitgeber die Zurückbehaltung als rechtswidrige Arbeitsverweigerung auslegen und mit Abmahnung oder gar Kündigung sanktionieren.
  3. Beschwerde gegenüber dem Arbeitgeber
    Eine Beschwerde gegenüber dem Arbeitgeber, Vorgesetzten oder einem vorhandenen Betriebsrat/Personalrat ist mit geringeren Risiken verbunden. Hierbei ist es jedoch wichtig, die Beschwerde schriftlich zu übergeben und sich die Übergabe des Beschwerdeschreibens gegenzeichnen zu lassen. Dadurch haben Sie im Nachhinein einen Beweis für Ihre Beschwerde in der Hand.
  4. Anspruch auf Schadensersatz und Schmerzensgeld
    Wenn der Nachweis des Mobbing-Tatbestands gelingt, steht dem Mobbingopfer unter Umständen ein Anspruch auf Schadensersatz und Schmerzensgeld zu. In bestimmten Fällen können auch Ansprüche aus dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) geltend gemacht werden.
  5. Außerordentliche Kündigung und Aufhebungsvertrag
    Unter bestimmten Umständen kann dem Betroffenen auch ein Recht zur außerordentlichen (fristlosen) Kündigung zustehen. Allerdings ist von diesem Gebrauch in den meisten Fällen abzuraten. Stattdessen kann der Mobbing-Konflikt als Verhandlungsgrundlage für einen Aufhebungsvertrag mit Abfindung genutzt werden. Dabei sollten Sie jedoch unbedingt einen auf das Arbeitsrecht spezialisierten Anwalt hinzuziehen, da die Risiken bei der Gestaltung eines Aufhebungsvertrages sehr hoch sind.

Insgesamt ist es wichtig, dass Sie bei Mobbing am Arbeitsplatz nicht alleine bleiben, sondern professionelle Hilfe in Anspruch nehmen und Ihre Rechte wahren.

Abschluss

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Mobbing am Arbeitsplatz ein ernstes Problem darstellt, das nicht ignoriert werden sollte. Wenn Sie Mobbing am Arbeitsplatz erfahren, gibt es verschiedene rechtliche Schritte, die Sie ergreifen können. Es ist jedoch wichtig, dass Sie sich zunächst professionelle Hilfe suchen, um Ihre Situation zu bewältigen und zu entscheiden, welche Schritte für Sie am besten geeignet sind.

Neben der Unterstützung durch einen spezialisierten Anwalt für Arbeitsrecht kann auch eine psychologische Beratung oder der Besuch beim Hausarzt hilfreich sein. Eine schriftliche Beschwerde beim Arbeitgeber oder Betriebsrat kann als Beweismittel dienen. Möglicherweise können Sie auch Schadensersatz und Schmerzensgeld beanspruchen oder ein Recht auf außerordentliche Kündigung geltend machen. Es ist jedoch wichtig, dass Sie sich über die jeweiligen Risiken und Voraussetzungen informieren und sich von einem Anwalt beraten lassen.

Insgesamt sollten Sie sich jedoch in erster Linie um Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden kümmern und sich nicht scheuen, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Mobbing am Arbeitsplatz ist ein ernstes Thema und jeder Fall ist individuell zu betrachten. Wir hoffen, dass dieser Artikel dazu beigetragen hat, Ihnen einen Überblick über Ihre rechtlichen Möglichkeiten zu geben und Ihnen dabei geholfen hat, die richtigen Schritte zu ergreifen, um Ihre Situation zu verbessern.

Häufig gestellte Fragen zu Mobbing am Arbeitsplatz

Was ist Mobbing am Arbeitsplatz?

Mobbing am Arbeitsplatz bezieht sich auf wiederholte, schikanöse und feindselige Handlungen oder Verhaltensweisen gegenüber einer Person am Arbeitsplatz, die darauf abzielen, diese zu demütigen, zu belästigen oder zu verletzen.

Was kann ich tun, wenn ich Mobbing am Arbeitsplatz erlebe?

Es gibt mehrere Schritte, die Sie unternehmen können, wenn Sie Mobbing am Arbeitsplatz erleben. Zunächst sollten Sie professionelle Hilfe suchen, z.B. von einem Arbeitsrechtler und/oder einer psychologischen Beratungsstelle. Sie können auch eine Beschwerde beim Arbeitgeber oder Vorgesetzten einreichen und gegebenenfalls rechtliche Schritte einleiten.

Kann ich meine Arbeitsleistung zurückbehalten, wenn ich Mobbing am Arbeitsplatz erlebe?

Ja, Sie können Ihr Recht ausüben, Ihre Arbeitsleistung zurückzuhalten, wenn Sie Mobbing am Arbeitsplatz erleben. Sie sollten jedoch Vorsicht walten lassen, da der Arbeitgeber dies als Arbeitsverweigerung auslegen und Sie sanktionieren kann, wenn Sie den Mobbing-Tatbestand nicht nachweisen können.

Welche rechtlichen Schritte kann ich einleiten, wenn ich Mobbing am Arbeitsplatz erlebe?

Sie können Schadensersatz und Schmerzensgeld geltend machen, wenn der entsprechende Nachweis gelingt. Außerdem können Sie Ansprüche aus dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) geltend machen. Eine außerordentliche Kündigung ist unter Umständen auch möglich, jedoch wird meist empfohlen, den schwelenden Mobbing-Konflikt als Verhandlungsgrundlage für einen Aufhebungsvertrag mit Abfindung zu nutzen.

Sollte ich mich an einen Anwalt wenden, wenn ich Mobbing am Arbeitsplatz erlebe?

Ja, es wird empfohlen, sich an einen auf das Arbeitsrecht spezialisierten Anwalt zu wenden, wenn Sie Mobbing am Arbeitsplatz erleben. Ein guter Rechtsanwalt für Arbeitsrecht kann Ihnen helfen, den Mobbing-Fall auf eine ganzheitliche Art und Weise zu betrachten, in der der Mandant als Mensch im Vordergrund steht.

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