Julia Neuen von peaches: Wie Unternehmen durch Fertility Benefits Talente binden und unterstützen

von | Employer Branding, HR StartUps

HR-Startup Peaches
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Heute hatte ich die Gelegenheit, Julia Neuen, CEO von Storchgeflüster und dem HR-Startup peaches zu interviewen. 

Mit peaches bietet sie Arbeitgebern, ihre Mitarbeitenden in den wichtigsten Lebensphasen von Kinderwunsch über Schwangerschaft/Geburt bis hin zur Menopause zu unterstützen. Fertility Benefits und Family Building Benefits sind der neue Trend aus USA & UK und helfen Mitarbeitende zu binden und um attraktiver für weibliche Talente zu werden.

Bereits seit einigen Jahren gehört Julia zu den wichtigsten deutsch-sprachigen Kinderwunsch-Expertinnen. Mit peaches wird sie zu einer der wichtigen Stimmen rund um das Thema Vereinbarkeit von Kind UND Karriere.

Wer ihr auf Linkedin folgt, wird schnell erfahren, dass die Mutter von 4 Kindern diesen Wandel mit viel Herzblut vorantreibt und uns alle auf dieser Reise mitnimmt.

Wer steckt hinter peaches?

Hallo Julia, wie schön, dass es mit dem Interview klappt. Kannst Du den HRtalk Lesern kurz erzählen, warum Du peaches Benefits gegründet hast und wie Du auch auf diese Idee gekommen bist?

Peaches Benefits, kurz: peaches genannt, ist nach storchgeflüster.de bereits das zweite Startup, das ich gegründet habe. Hier haben wir bereits Tausenden von Frauen und Paaren geholfen glückliche Eltern zu werden und sie während Kinderwunsch und/oder Schwangerschaft und Geburt begleitet.  

Unsere Community hat uns dabei immer wieder widergespiegelt, wie sehr sie unter der Tabuisierung einiger Themen wie Kinderwunsch oder auch Fehlgeburt leidet. Und das in 2023! Wo Studien zufolge jedes sechstes Paar unter einem Kinderwunsch leidet und wo jede dritte Frau eine Fehlgeburt erlebt… Die Frauen und Paare stehen im Hinblick auf die Karriereplanung vor einem Dilemma, welches nur gelöst werden kann, wenn Unternehmen familienfreundlicher werden.

Ein Blick ins Ausland hat gezeigt, dass Unternehmen in anderen Länder hier schon viel weiter und schlauer sind! Denn sie nutzen die Familiengründung, um ihre Mitarbeitenden langfristig zu binden, statt sie ziehen zu lassen. 

Während hierzulande noch der gute alte Obstkorb und vielleicht auch Firmenfitness und Diensträder en vogue sind, sind dort die sogenannten „Fertility Benefits“ schon deutlich persönlicher, emotionaler und zielgerichteter. Damit setzen Unternehmen ein Statement, dass Familie und Karriere hier möglich ist und sogar unterstützt wird.

Und darum geht es ja schließlich: Mehr Vereinbarkeit schaffen zwischen Familienplanung und Karriere – und dabei als Arbeitgeber auch ein Zeichen zu setzen, dass man es wirklich ernst meint! 

Übrigens betrachten wir den Zeitraum, in dem Mitarbeitende unterstützt werden soll, ganzheitlich: das heisst auch Rückkehr in den Job und Unterstützung von Frauen in der Menopause, dem Ende der Fruchtbarkeit.

Die Transformation der Arbeitswelt steht zumindest in dieser Hinsicht noch am Anfang – doch mit peaches haben Unternehmen im deutschsprachigen Bereich jetzt keine Ausrede mehr, dass es solche Benefits nur im Ausland gibt. 

Warum ist Vereinbarkeit von Kind und Karriere heutzutage wichtig?

Warum ist Vereinbarkeit von Kind und Karriere gerade heute so wichtig und warum sollten Firmen auch Fertility Benefits anbieten?

Noch heute liegt der Frauenanteil in Führungsetagen bei unter 30%… Und das meistens auch nur dank Support-Funktionen wie HR, Marketing & Co. 

Zugleich merken viele Frauen und (angehende) Familien, dass die Vereinbarkeit zwischen Beruf und Familienleben häufig ein Spagat ist, der einen überdehnen kann. 

Wenn man sich dann vor Augen führt, dass der heute bereits vorhandene und spürbare Arbeits- und Fachkräftemangel sich weiter verschärfen wird, ist klar, dass wir als Gesellschaft in Summe und Unternehmen im Speziellen Lösungen dazu benötigen. Bis 2035 müssen Studien zufolge 7 Millionen Arbeitnehmende gefunden bzw. kompensiert werden. 

Nicht alle Unternehmen können es sich erlauben, Talente im Ausland zu finden, bspw. weil die Betriebssprache deutsch ist. 

Dabei gibt es eine Zielgruppe an Talenten, die bereits unter uns ist und uns helfen kann, all solche Probleme zu lösen: Frauen! 

Da Frauen aber „im Nebenjob“ noch Mütter werden können und entsprechend verschiedene andere Verpflichtungen haben, profitieren v.a. jene Unternehmen, die Vereinbarkeit von Familienplanung groß schreiben.

Es ist ja auch nicht damit getan, Frauen einzustellen, vielmehr ist es wichtig, Frauen dann auch langfristig an sich binden zu können. Nicht umsonst gilt „Retention ist das neue Recruiting“.

Immer mehr Arbeitgeber erkennen, dass es sich rational und emotional lohnt, weibliche und männliche Mitarbeitende auch bei diesen ganz privaten Themen zu unterstützen. Und zwar nicht nur dann, wenn alles reibungslos läuft. Insbesondere bei einem nicht erfüllten Kinderwunsch gibt es eine Vielzahl an Gründen, weswegen Arbeitgeber ihre Mitarbeitenden unterstützen sollten. In diesen „magic moments“ verbergen sich große Chancen für die Mitarbeiterbindung – und am Ende natürlich fürs Employer Branding und die eigene Arbeitgebermarke.

Diese Unternehmen profitieren von peaches

Welche Unternehmen profitieren von Fertility Benefits?

In jedem Fall deutlich mehr, als viele am Anfang denken! Wir unterscheiden dafür gerne zwischen drei verschiedenen Unternehmenstypen:

  1. Unternehmen mit einer hohen Männerquote
  2. Unternehmen mit vielen weiblichen Mitarbeitenden
  3. Unternehmen, die unter starkem Arbeits- und Fachkräftemangel leiden

Erstere Kategorie muss sich immer mehr „Diversität“ auf die Fahne schreiben, nicht zuletzt aufgrund gesellschaftlicher Erwartungen und regulatorischer Anforderungen. Das Motto der Stunde lautet: Employer Branding & Vereinbarkeit stärken, um mehr Frauen für sich zu gewinnen. Immerhin ein schöner Nebeneffekt: „Happy wife, happy life.“ – da Fertility Benefits auch über einen Partneraccount von der besseren Hälfte nutzbar ist. Die Frauen bzw. Partner*innen entscheiden durchaus beim nächsten Jobwechsel mit. Alleine dadurch ist es smart von Unternehmen, auch im Sinne der Familie zu handeln.

Bei Unternehmen mit vielen Frauen ist die persönliche Betroffenheit in der Regel sehr ausgeprägt! Um ein paar Statistiken zu bemühen: 1 von 6 Paaren hat einen Kinderwunsch, 1 von 3 Frauen erlebt eine Fehlgeburt, viele Frauen fühlen sich mit ihren Babys überfordert, bzw. finden vielleicht schon gar keine Hebamme… Wenn Unternehmen dann ein klares Statement setzen und in diesen herausfordernden Zeiten unterstützt und eine Art „Rundum Sorglos-Paket“ anbietet, dann sinken Fehlzeiten und die Mitarbeiterbindung steigt auf eine völlig neue Ebene! 

Zu guter Letzt: Unternehmen, in denen ein besonders starker Fachkräftemangel herrscht, müssen eine Kultur der Wertschätzung gegenüber ihrer Mitarbeitenden entwickeln. Ein wichtiges Instrument dafür sind emotionale Benefits, die Deine Kultur mitprägen. Und das sind dann im Zweifel nicht der Obstkorb oder der Tankgutschein. Diese Unternehmen brauchen Angebote, die besonders sind und wirkliche Relevanz im Leben ihrer Mitarbeitenden ausüben können. 

Deshalb würde ich persönlich sagen, jedes Unternehmen sollte so langsam über Fertility Benefits von peaches nachdenken.

Die Vision

Was ist deine Vision für die Zukunft? 

Ich wünsche mir, dass neue Lösungen entstehen, die Frauen und Männern erlauben, wirklich gleiche Chancen zu haben, um die Karriereleiter hochzuklettern. Wäre es nicht toll, wenn diese ganzen „Frau vs. Mann“-Diskussionen, dieses Gegeneinander einfach aufhören würde? 

Und zugleich erhoffe ich mir, dass die Wertschätzung für alle Mitarbeitenden steigt, egal ob Männer jetzt gerade Vaterzeit nehmen oder Frauen nach der Geburt (erstmal) in Teilzeit zurückkehren möchten.

Dazu möchte ich einen Beitrag leisten und insb. auch kleineren und mittelgroßen Unternehmen helfen, die ja sonst bei vielen Lösungen viel zu häufig außen vor bleiben müssen.

Was unterscheidet dein Unternehmen von anderen auf dem Markt? Welche Vorteile bietest du Unternehmen?

Fertility Benefits sind in Deutschland ja noch sehr neu. 

Von einigen Anbietern wird das Angebot auf Social Freezing reduziert, wir bei peaches glauben jedoch, dass Fertility Benefits die Belegschaft (Management & Mitarbeitende) ganzheitlich unterstützen sollten!

  • Von Kinderwunsch über Schwangerschaft & Geburt bis zur Rückkehr in den Job und sogar hin zur Menopause.
  • Für Frauen, junge Familien, gleichgeschlechtliche Paare sowie Single Frauen wie auch Männer

Durch unser umfangreiches Angebot an Unterstützungsleistungen (LIVE Sessions mit Ärzten & Experten, Online-Kurse, klinische Unterstützung etc.) können wir Unternehmen effektiv helfen, dass ihre Mitarbeitenden die wichtigsten und am schwierigsten mit der Karriere zu vereinbarenden Lebensphasen meistern. Und nicht nur das: somit schaffen wir die Basis für weitere Loyalität gegenüber dem jeweiligem Arbeitgeber, helfen Fehlzeiten zu reduzieren werden und den Wiedereinstieg nach einer Schwangerschaft komplikationsloser erfolgen zu lassen.

Vielen lieben Dank für deine Zeit. Hast du noch einige abschließende Worte für unsere Leser?

Ich bin überzeugt, dass die Aspekte „Kind und Karriere“ und „Familiengründung“ essenziell sind, wenn Arbeitgeber sich zukunftsorientiert aufstellen möchten. Dies gilt umso mehr für die Gen Z und Gen Y. 

Gerade in Zeiten des Arbeitskräftemangels gilt: „Retention ist das neue Recruiting!“. Da glaube ich, dass Peaches eine der effektivsten Retention-Maßnahmen darstellt, die Unternehmen schnell einführen können und zügig eine Wirkung verspüren können. 

Diejenigen Unternehmen, die jetzt eine solche Pionierrolle einnehmen, werden dann auch am meisten und am nachhaltigsten davon profitieren. Solch ein Statement wird wirken -und der Effekt anhalten!

Ach ja, einige fürchten, dass solche Angebote kaum finanzierbar sind. Da kann ich versichern: wir haben Lösungen für jedes Budget und jede Firmengröße!

Kontakt

Wo und wie kann man am besten mit dir in Kontakt treten?

Am einfachsten ist es über Linkedin (https://www.linkedin.com/in/julia-neuen-42911b252/) oder über die peaches-Webseite (https://peaches-benefits.com/ ).

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