Gesundheitsmanagement – New Work – Teambuilding-Events. Das alles und mehr verbindet das HR-StartUp, welches ich euch heute vorstelle. Da ich selbst schon fleißig am Ackern bin, freue ich mich besonders, heute mit Julian Ströh über ihr HR-StartUp Ackerpause zu sprechen. Ich will gar nicht viel Spoilern und direkt mit dem Interview beginnen.
Phil: Hallo Julian, vielen Dank, dass du dir die Zeit nimmst für mich. Stell dich den Lesern doch kurz vor, wer steckt hinter der Ackerpause?
Hallo Philipp. Zunächst besten Dank für die Einladung zu dem Interview. Ich bin Julian, 30 Jahre alt, und mit meiner Tätigkeit bei der Ackerpause teile ich meine Begeisterung für Natur und frische Lebensmittel. Ich habe Marketing studiert und eine Ausbildung zum Ernährungsberater gemacht. Entsprechend verantworte ich das Marketing bei der Ackerpause und halte ebenfalls Ernährungsworkshops im Rahmen unserer Angebote. Natürlich bin ich auch fleißiger Hobbygärtner und lerne hier auf dem eigenen Acker bei unserem Büro allerlei von unseren Agrarökologen dazu.
Phil: Worum genau geht es bei Ackerpause? Wie passt das ganze in den New Work Ansatz?
Bei der Ackerpause dreht sich alles um wirkungsvolle Erlebnisse rund um das Thema Gemüseanbau und gesunde Ernährung. Unser Kernkonzept ist das „Office Gardening“ – mit diesem Konzept starten Teams in Unternehmen mit dem eigenen Gemüseanbau direkt im, an oder auf dem Büro. Wir bringen alles dafür mit, um daraus ein erfolgreiches Teambuilding-, Gesundheits-, und Nachhaltigkeitsprojekt zu machen. Neben dem gesamten Know-How und Material sind dabei vor allem die Workshops mit unseren Acker- und Ernährungsexpertinnen der wichtigste Bestandteil.
Unsere Wirkungsziele beim Office Gardening sind dabei vor allem den Teamgeist zu stärken, das Gesundheitsbewusstsein mit positiven Erlebnissen zu schärfen und auf natürliche und interaktive Weise Wertschätzung für Lebensmittel und Natur zu steigern.
New Work bezieht sich auch auf Bürokonzepte und die Gestaltung des Arbeitsumfeldes. Büros sind zu weitaus mehr geworden, als der simple Ort, an dem die Arbeitstische stehen. Die Möglichkeit, gemeinsam mit dem Team das eigene Gemüse anzubauen und zu ernten, trägt genau zu einer Aufwertung und Umgestaltung des Arbeitsplatzes im Sinne von New Work bei.
Bewegung, Entspannung, Natur und frische Gedanken mit Ackerpause
Phil: Wie seid ihr auf die Idee gekommen, Gemüseanbau ins Büro zu bringen?
Hierzu muss ich geschwind unsere Wurzeln erläutern. Diese liegen im Ackerdemia e.V. und dessen vielfach ausgezeichneten Bildungsprogramm GemüseAckerdemie.
Der Verein wurde 2014 von Dr. Christoph Schmitz gegründet. Im Rahmen der GemüseAckerdemie wird an Schulen und Kitas mit Kindern und Pädagoginnen Gemüse angebaut und so interaktiv Wertschätzung für und Wissen über Lebensmittel und die Natur vermittelt. Mittlerweile sind über 650 Schulen im gesamten deutschsprachigen Raum mit dabei.
Schon früh hat Christoph gemeinsam mit Ackerdemia-Kolleg*innen Ideen gesammelt, um wirkungsvolle Erlebnisse rund um Gemüseanbau in alle Teile unserer Gesellschaft zu bringen. Dahinter steckt die feste Überzeugung, dass Erlebnisse und Erfahrungen beim gemeinsamen Ackern auf alle Menschen positive Wirkung haben. Niemand ist vor den Glücksgefühlen beim eigenhändigen Einbuddeln von Jungpflanzen und dem Zubereiten der eigenen Ernte sicher.
2017 und 2018 wurde aus den generierten Ideen heraus das Office Gardening Konzept entwickelt, um Gemüseerlebnisse direkt in den oft hektischen und technikorientierten Arbeitsalltag zu den Menschen zu bringen. Daher auch unser Name ‘Ackerpause’: Einfach mal ein paar Minuten weg vom Laptop und ein bisschen Bewegung, Entspannung, Natur und frische Gedanken bei einer Ackerpause an den Beeten tanken.
Vom Newbie zum Ackerprofi
Phil: Als leidenschaftlicher Hobby-Balkon-Gärtner habt ihr mich mit Office-Gardening natürlich direkt gecatcht 😊 Welche Anbaulösungen bietet ihr Unternehmen an?
Es freut mich, dass du unsere Begeisterung teilst! Ich bin mir sicher, da sind als Dankeschön für deine motivierenden Worte ein paar Saatguttütchen unseres auf dem eigenen Acker gewonnenen Saatgutes drin. Dann bist du auch bald großer Palmkohl-Fan! 😉
Die Begebenheiten sind natürlich von Bürogebäude zu Bürogebäude unterschiedlich. Wir gehen daher immer individuell darauf ein. Für die Anbauplanung und Fruchtfolgen arbeiten wir nach den Prinzipien der ökologischen Landwirtschaft und arbeiten viel mit alten Sorten, die nicht kommerziell angebaut werden. Man lernt auf jeden Fall einige neue Arten kennen.
Gibt es eine richtige Bodenfläche wird diese entsprechend von uns analysiert und im ersten Workshop, dem AckerKickOff, entsprechend mit dem mitackernden Team für den Gemüseanbau aufbereitet.
Für Außenbereiche wie Innenhöfe, Dachterrassen und Balkone haben wir Hochbeete und große Pflanzwannen. In unseren speziell entwickelten Indoor-Pflanzkästen kann ganzjährig direkt in den Büroräumlichkeiten Gemüse und Kräuter angebaut werden, da wir diese mit einem Beleuchtungssystem und Zeitschaltuhr ausgestattet haben. Eine Reihe bunter Regenbogen-Mangold neben den Schreibtischen ist nicht nur lecker sondern auch auf jeden Fall ein Hingucker neben den sonst üblichen Zierpflanzen. Für die Holzzuschnitte arbeiten wir mit den Berliner Werkstätten für Menschen mit Behinderung zusammen.
Phil: Kurze Zwischenfrage, da ihr mit Ackerpause auch das betriebliche Gesundheitsmanagement ansprecht: Wird die Aktion von den Krankenkassen unterstützt?
Gemeinsam mit einer Krankenkasse haben wir unser gesamtes Konzept anhand des Leitfadens Prävention ausgearbeitet. Dabei haben wir das Thema gesunde Ernährung im Büroalltag noch stärker integriert. So ist kann unser Angebot als Präventionsprogramm von Krankenkassen unterstützt bzw. finanziert werden. Dies gilt ebenfalls für unser neues Home-Office-Gardening-Konzept, das wir für Teams, die viel remote arbeiten, entwickelt haben.
Teambuilding mit Ackerpause
Phil: Jetzt sind die Teams in Organisationen nicht sonderlich klein aufgestellt. Wie sieht das mit der Organisation und der Pflege der Pflanzen im Team aus?
Uns ist sehr wichtig, dass das Ackern den Umfang hat, dass es der Abwechslung, Entspannung und frischen Gedanken dient. Daher ist der Organisationsaufwand sehr übersichtlich. Für eine reibungslose Organisation haben wir unsere Ackerpause App entwickelt. Darin hat jeder eine Übersicht über die Beete, das Team und die offenen und bereits erledigten To-Dos an den Beeten. Des Weiteren dient sie als Wissensschatz mit Infos, Pflegehinweisen und Anleitungen zu den Kulturen.
Phil: Wie kann ich mir eine Ackersaison und eure Workshops vorstellen?
Los geht alles mit unserem AckerKickOff. Wir bringen alles mit, was für den erfolgreichen Start benötigt wird, wie z.B. komplette Hochbeete samt Bio-Erde, Bio-Saatgut und -Jungplanzen sowie notwendiges Zubehör. Unter Anleitung unserer AckerExpert*innen wird fleißig aufgebaut und gepflanzt. Dabei wird interaktiv jede Menge praktisches und theoretisches Wissen über ökologischen Anbau vermittelt, optimal auf das Ackern vorbereitet und natürlich nochmals richtig begeistert. Durch das eigenhändige Aufbauen und Pflanzen entstehen tolle emotionale Bindungen zu den Kulturen und dem Vorhaben. Schmutzige Hände und gemeinsame Glücksgefühle garantiert!
Sind die Kulturen reif, sind wir wieder vor Ort, um im Rahmen eines Erntefests gemeinsam die Beete zu checken und das Ernten sowie die nächste Aussaat gemäß den Fruchtfolgen anzuleiten. Entsprechend der Jahreszeit wird weiteres Wissen vermittelt, z.B. über Saatgutgewinnung und die Vorbereitung der Beete auf den Winter.
Bei den Erntefesten schlagen wir auch die Brücke zur gesunden Ernährung – ein Teamevent zur Verarbeitung der eigenen Ernte ist eines der Highlights der Ackersaison. Selbstangebaut schmeckt immer am besten und macht ganz natürlich Lust auf frische Lebensmittel!
Die Work-Plant-Balance
Phil: Office Gardening für eine Positive Work-Life-Balance oder die weitaus schönere Bezeichnung Work-Plant-Balance. Welche Erfahrungen macht ihr mit den Teams, die an euren Workshops teilnehmen?
Nach dem AckerKickOff sind auch die Teammitglieder, die vorher noch nicht hundertprozentig überzeugt waren, mit großer Begeisterung dabei. Die Motivation und Freude am Ackern steigen meistens über die Saison hinweg. Oft finden sich während der Saison weitere Interessierte, die mitackern möchten. An einem Bürostandort von REWE haben wir bereits sechs Ackerworkshops durchgeführt und die Begeisterung und das Interesse sind weiterhin ungemindert – und die Ernte entsprechend groß!
Phil: Julian vielen Dank für deine Zeit! Gibt es noch ein paar Abschlussworte, die ihr den Lesern gerne mitgeben möchtet?
Der Dank ist ganz meinerseits.
Wir hoffen, dass wir vielen Lesern Lust aufs Ackern und frisches Gemüse machen konnten. Wir helfen wo wir können, um eure perfekte Work-Plant-Balance zu finden!
Phil: Zu guter Letzt das wichtigste. Wie kann man euch am besten erreichen, wenn man mehr über die Ackerpause erfahren möchte?
Auf unserer Website unter ackerpause.de findet man diverse Kontaktwege.
Gerne kann man z.B. auch direkt und unkompliziert ein Erstgespräch via Calendly mit mir vereinbaren. Natürlich auch gerne klassisch über E-Mail (j.stroeh@ackerpause.de) oder Telefon (+49 176 878 44 525).
Ich freue mich sehr auf motivierende Gespräche!
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