Teambuilding bei Remote-Work: Was können Unternehmen tun?

von | Arbeitsleben, GP, New Work

Teambuilding bei Remote Work
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Der Bildschirm wird zum Fenster in die Arbeitswelt, doch der Blick hinaus zeigt keine Kaffeeküche, keinen vollgestellten Konferenzraum und auch keinen Kollegen, der beim Vorbeigehen einen lockeren Spruch fallen lässt. 

Digitale Zusammenarbeit hat vieles leichter gemacht und gleichzeitig manches schwieriger. Wer auf Distanz arbeitet, verpasst die beiläufigen Momente, die im Büro ganz nebenbei den Zusammenhalt formen.

Warum virtuelle Teams mehr brauchen als nur funktionierende Technik

Technik ist die Grundlage, aber noch kein Bindemittel. Eine stabile Videoverbindung und eine übersichtliche Chatplattform sorgen dafür, dass Informationen fließen können, sie ersetzen jedoch nicht das Gefühl, gemeinsam unterwegs zu sein. In verteilten Teams fehlt der kurze Abstecher ins Nebenzimmer, der beiläufige Austausch am Drucker oder das spontane Lachen über eine kleine Panne. Wer diese Momente nicht aktiv nachbaut, riskiert stille Kanäle und eine Zusammenarbeit, die nur noch aus To-do-Listen besteht.

Regelmäßige Rituale können das verhindern. Kurze morgendliche Stimmungsrunden, ein Kanal für Musikempfehlungen oder eine wöchentliche Frage, die fernab vom Tagesgeschäft steht, fügen dem Arbeitsalltag Farbe hinzu. Sie schaffen kleine Ankerpunkte, an denen Nähe entsteht, ohne dass jemand extra dafür eine Stunde freihalten muss. Ebenso wichtig: Ein Klima, in dem Fragen erlaubt sind, Fehler nicht als Schwäche gelten und die Kamera freiwillig bleibt. So entsteht Sicherheit, die wiederum Gesprächsbereitschaft weckt.

Das Finden von Aktivitäten mit einem großen gemeinsamen Nenner ist entscheidend, damit sich möglichst viele beteiligen. Das Spielen ohne Anmeldung in Casinos mag für einige eine beliebte Freizeitbeschäftigung sein, bleibt jedoch meist eine individuelle Erfahrung ohne gemeinschaftlichen Mehrwert. Das Glücksspiel im Internet, gerade wenn es um Echtgeld geht, setzt bestimmt Charaktereigenschaften voraus, die nicht jeder hat.

Für den Teamzusammenhalt eignen sich stattdessen Formate, die mehrere Personen gleichzeitig einbeziehen, etwa Multiplayer-Spiele, kooperative Online-Rätsel oder kreative Wettbewerbe, bei denen Austausch und gemeinsames Erleben im Vordergrund stehen. Selbst Schimpansen nutzen Spiele zum Teambuilding und Menschen sollten sich daran ein Vorbild nehmen.

Welche Fragen sich Unternehmen stellen sollten, bevor sie Maßnahmen starten

Bevor ein Teambuilding-Format ins Leben gerufen wird, lohnt ein genauer Blick auf das Ziel. Geht es darum, das Miteinander zu stärken, neue Kolleginnen und Kollegen leichter ins Team zu holen oder eingefahrene Strukturen aufzubrechen? Jede Absicht erfordert eine andere Herangehensweise. Auch die Zusammensetzung des Teams spielt eine Rolle. Ein global verteiltes Entwicklerteam mit vielen Introvertierten hat andere Bedürfnisse als eine kreative Marketingabteilung. Zeitzonen, Arbeitsrhythmen und persönliche Vorlieben bestimmen, welche Formate realistisch und angenehm sind.

Budgetfragen sind ebenfalls entscheidend. Für manche reicht ein lockerer virtueller Austausch, andere setzen auf größere Formate wie ein mehrtägiges Offsite. Wichtig ist, dass Aktivitäten als Einladung wahrgenommen werden und nicht als Pflichttermin, den man nebenbei abhaken muss. Die Wirkung lässt sich mit einfachen Mitteln messen, etwa mit kurzen Umfragen zur Stimmung oder der Nachfrage, ob ein Format wiederholt werden soll.

Formate, die Nähe schaffen

Das Spektrum an Möglichkeiten ist groß. Virtuelle Kaffeepausen bringen den kurzen Büroplausch ins Digitale. In kleinen Gruppen lässt sich leichter reden, es entsteht Raum für Themen, die in großen Meetings keinen Platz haben.

Morning Check-ins setzen einen freundlichen Start in den Tag. Eine Skala von eins bis fünf für die Tagesform, eine kurze Info zum aktuellen Projekt und vielleicht ein Fun Fact, schon ist der Grundstein für einen guten Austausch gelegt. Wer lieber in Bewegung bleibt, nutzt Walk-and-Talks, sodass ein Telefonat beim Spaziergang automatisch eine lockere Atmosphäre schafft.

Spiele-Formate bringen zusätzlichen Schwung. Online-Quiz, virtuelle Escape Rooms oder Pictionary-Runden fordern Teamgeist und lösen oft gemeinsames Lachen aus. Auch kreative Abende wie gemeinsames Kochen, Online-Yoga oder kleine Fotowettbewerbe schaffen gemeinsame Erinnerungen. Micro-Challenges wie Schrittziele oder ein wöchentliches Foto zu einem bestimmten Thema sind unkompliziert und binden auch jene ein, die nicht viel Zeit erübrigen können.

Für neue Teammitglieder helfen spezielle Onboarding-Formate. Ein „Buddy-System“, bei dem erfahrene Kolleginnen und Kollegen den Einstieg begleiten, gibt Sicherheit und sorgt für schnellere Integration.

Wie Wertschätzung und Anerkennung auch virtuell spürbar werden

Lob muss sichtbar sein, damit es wirkt und in einem festen Chat-Thread für „Kudos“ oder einem wöchentlichen „Shoutout Friday“ lassen sich Erfolge teilen, ohne dass jemand das Gefühl bekommt, anzugeben. Entscheidend ist, konkrete Leistungen zu benennen und zu zeigen, welche Wirkung sie haben.

Peer-to-Peer-Anerkennung verstärkt das Gemeinschaftsgefühl. Wenn nicht nur Führungskräfte, sondern auch Kolleginnen und Kollegen einander positives Feedback geben, wird Wertschätzung zum natürlichen Bestandteil des Arbeitsalltags. Kleine Überraschungen wie Gutscheine oder die Möglichkeit, ein Lernbudget zu nutzen, setzen zusätzliche Zeichen.

Rituale wie ein monatlicher Rückblick mit besonderen Momenten oder das Feiern von Jubiläen halten die Anerkennung lebendig. Dabei ist die Sprache entscheidend. Persönliche Danksagungen, die auf gemeinsame Werte Bezug nehmen, klingen ehrlicher als jede Standardfloskel.

Der Wert von persönlichen Treffen

So viel digitale Nähe möglich ist, nichts ersetzt das gemeinsame Erleben vor Ort. Ein gut organisiertes Offsite kann innerhalb weniger Tage Verbindungen schaffen, die monatelange Online-Meetings nie erreichen würden. Ob ein eintägiger Workshop mit anschließendem Abendessen oder ein mehrtägiges Retreat. Das persönliche Kennenlernen verstärkt das Vertrauen und macht die Zusammenarbeit im digitalen Raum leichter.

Die Gestaltung solcher Treffen erfordert Fingerspitzengefühl. Eine ausgewogene Mischung aus inhaltlicher Arbeit und Freizeitaktivitäten sorgt dafür, dass sich alle wohlfühlen. Aktivitäten sollten inklusiv sein, also auch körperliche Voraussetzungen und unterschiedliche Interessen berücksichtigen. Nach dem Event lohnt es sich, die schönsten Momente festzuhalten und konkrete Vereinbarungen ins Teamhandbuch zu übernehmen, damit der Effekt nicht verpufft.

Fragen, die Nähe schaffen

Nicht jeder ist ein geborener Smalltalk-Profi. Klare Fragen helfen, Gespräche in Gang zu bringen, ohne dass es gezwungen wirkt. Leichte Einstiege wie das Lieblingsgericht oder der beste Film schaffen schnell eine lockere Stimmung.

Gezieltere Fragen zur Zusammenarbeit, etwa was in den letzten Wochen besonders gut gelaufen ist oder welche Unterstützung gerade gebraucht wird, bringen wertvolle Einblicke. Auch ein kurzer Check zu reibungslosen Abläufen oder möglichen Anpassungen kann helfen, Probleme früh zu erkennen.

Wer nicht live teilnehmen kann, bekommt mit einem asynchronen Fragen-Thread die Möglichkeit, sich trotzdem einzubringen. So entstehen Gespräche, die mehr sind als bloßes Status-Update.

Projektmanagement-Tools und Kommunikationsplattformen als Basis

Digitale Tools bilden das Rückgrat der Remote-Zusammenarbeit, doch zu viele Plattformen können eher verwirren als helfen. Klare Rollen für jedes Tool schaffen Struktur: Chat für den schnellen Austausch, Video für vertiefte Gespräche, Projektboards für Aufgaben und Wikis für gesammeltes Wissen.

Kanalhygiene ist entscheidend. Jeder Kanal braucht einen klaren Zweck, regelmäßige Aufräumroutinen verhindern, dass wichtige Infos untergehen. Meetings profitieren von festen Agenden, einem Timekeeper und kurzen Protokollen, die die nächsten Schritte klar benennen.

Regelmäßiges Feedback ohne Bürokratie

Feedback muss nicht schwerfällig sein. Kurze Pulsumfragen mit wenigen Fragen reichen aus, um ein Stimmungsbild zu erfassen. Die Ergebnisse sollten im Team transparent gemacht werden, damit alle sehen, dass Rückmeldungen ernst genommen werden. Retrospektiven bieten mehr Tiefe. Mit einfachen Methoden wie „Start, Stop, Continue“ lassen sich konkrete Maßnahmen ableiten. 1:1-Gespräche zwischen Mitarbeitenden und Führungskräften schaffen Raum für individuelle Themen und persönliche Entwicklung.

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