Wie funktioniert der Zinseszins? Wie informiere ich mich bei Investitionsentscheidungen? Wie fühle ich mich beim Gedanken an meine finanzielle Zukunft? Die Generation Z, die Fachkräfte der Zukunft, wachsen mit essentiellen Geldfragen und Finanzentscheidungen auf, während sie den Einstieg ins Berufsleben und die ersten Herausforderungen im Job meistern.
Wie steht es also um die Finanzkompetenz der GenZ? Die neue Studie Money Talks, die Tomorrow zusammen mit dem Marktforschungsinstitut Appinio veröffentlicht hat, blickt auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Generationen beim Wissen über, dem Umgang mit und der Einstellung zu den eigenen Finanzen.
Finanzkompetenz, was ist das?
Laut der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ist die Finanzkompetenz eine Kombination aus finanziellem Bewusstsein, Wissen, Fähigkeiten, Einstellungen und Verhaltensweisen im Zusammenhang mit Finanzfragen, die erforderlich ist, um vernünftige finanzielle Entscheidungen zu treffen und letztlich für das persönliche finanzielle Wohlergehen zu sorgen.
Dabei wird Finanzkompetenz in drei Kompetenzbereiche eingeteilt:
- Wissen: Das konkrete Wissen zu Themen wie Inflation, Zinseszins, Risiko von Investitionsarten und mehr.
- Einstellung: Die persönliche Einstellung zu Geld oder finanziellen Themen.
- Verhalten: Das persönliche Verhalten beispielsweise beim Sparen, Vorsorgen oder Konsumieren.
Ein gewisses Grad an Finanzkompetenz setzt Personen in die Lage, komplexe finanzielle Konzepte zu verstehen und anzuwenden, um fundierte Entscheidungen zu treffen – sei es im Alltag, bei der Planung für die Zukunft oder im beruflichen Kontext. Darüber hinaus umfasst Finanzkompetenz auch die Fähigkeit, Risiken abzuwägen, finanzielle Ziele zu setzen und langfristige Strategien zu entwickeln.
Bedeutung der Finanzkompetenz für die GenZ
Die Finanzkompetenz spielt eine entscheidende Rolle für die Gen Z, da sie sich in einer Ära befindet, die von wirtschaftlicher Unsicherheit, Rentenlücken und Gender Pay Gaps geprägt ist, während die Gen Z gleichzeitig komplexe finanzielle Entscheidungen treffen muss. Für diese Generation, die gerade den Übergang von der Schule, Ausbildung, Studium hin zum Arbeitsmarkt vollzieht, ist ein fundiertes Verständnis von Finanzen unerlässlich.
Die Gen Z steht vor einer Vielzahl von finanzieller Entscheidungen – sei es bei der Auswahl vom Studiengang oder Ausbildung, der Aufnahme von Bildungskrediten, der Suche nach einem ersten Job oder dem Abschluss eines Mietvertrages. Ein solides Verständnis von Finanzkonzepten ermöglicht es ihnen dabei, informierte Entscheidungen zu treffen und ihr persönliches Risiko zu vermeiden.
Außerdem wird die Gen Z voraussichtlich länger arbeiten als frühere Generationen, während das Vertrauen in die gesetzliche Rente abnimmt. Das bedeutet, dass sich die Gen Z mit Fragen der Altersvorsorge und langfristigen finanziellen Zielen auseinandersetzen müssen. Finanzkompetenz kann ihnen dabei helfen, bereits frühzeitig Maßnahmen zur privaten Altersvorsorge zu ergreifen und damit langfristig finanziell unabhängig zu sein.
Finanzkompetenz der Gen Z: Status Quo
Entgegen vieler Vorurteile ist kein tatsächlicher Abfall des Finanzwissens zwischen den Generationen erkennbar: Sowohl in der Generation Z als auch bei den ab 28-Jährigen haben nur etwa 6% ein solides Finanzwissen und damit alle vier Wissensfragen beantwortet. Die Wissensfragen in der Studie beziehen sich auf den Zinseszinseffekt, die Renditechancen von ETFs im Vergleich zu Aktien, auf die Inflationsrate und den Unterschied zwischen EC- und Kreditkarten. Wobei insgesamt die Generationen gleich abschneiden, ist jedoch ein Unterschied erkennbar: Beim Wissen um den Unterschied von Aktien und ETFs liegt die Generation Z mit 46% vor den ab 28-Jährigen mit 41%.
Bei der Einstellung zu und ihrem Verhalten mit ihren Finanzen ist in der Generation Z ein Trend erkennbar: Finanzen und Freund*innenschaften rücken deutlich enger zusammen. Die Generation Z wendet sich bei Finanzentscheidungen sehr viel eher an Freund*innen, spricht mit Freund*innen deutlich mehr über ihr Einkommen und würde sich deutlich eher Geld von Freund*innen oder Familie leihen.
Alle Ergebnisse der Studie Money Talks gibt es hier zum Nachlesen.
Es ist offensichtlich, dass Finanzkompetenz in allen Generationen eine entscheidende Rolle spielt. Personen sollten sich möglichst früh mit Finanzthemen auseinander setzen, sodass finanzielle Entscheidung überlegt getroffen werden können, die Grundpfeiler von finanzieller Sicherheit gesetzt werden und ein gutes Gefühl mit den eigenen Finanzen entsteht.
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