Als ob es der Zufall so wollte, nachdem ich meinen LEGO-Yoda fertig gebaut habe, stolper ich heute über diesen tweet-Urgestein, dass ich sofort mit euch teilen muss. Es ist zwar schon ein Weilchen her, aber umso mehr zeigt es, dass LEGO schon damals vieles richtig gemacht hat. Die Geschichte beinhaltet 2 Lehren, die ich mir auch im HR wünsche und nur zu oft vermisse (Leider). Was Personaler von LEGO lernen können, ist Storytelling at its best und der herzliche Umgang mit Menschen. Doch kommen wir endlich zur Geschichte 😉
Wie? Ich spiele noch mit LEGO?
Ihr habt richtig gelesen, ich spiele mit über 30 Jahren noch mit LEGO. Die Begründung ist aber ganz einfach. Natürlich habe ich als Kind schon viel mit LEGO gespielt, was meiner Meinung nach, der Grund für meine kreativen und teils verrückten Ideen ist. Als Mitgründer einer Employer Branding Agentur konnten unsere Partner immer davon profitieren und lieben unseren Out-of-the-Box Teil. LEGO brauch Fantasie, Einfallsreichtum und eine gute Story, damit die gebauten Sachen auch eine Verbindung zueinander finden. Natürlich möchte ich auch für meine zukünftigen Kinder bereit sein, ein kreativer Daddy zu sein, mit dem man auch mal den Drachen im Garten bekämpfen kann 😉
Die Geschichte von der Personaler lernen können
Aber genug zu meiner persönlichen Entwicklung und kommen wir wieder zum eigentlichen Teil, was Personaler von LEGO noch lernen können. Ein kleiner Junge verlor seinen LEGO-„Ninjago Ultrasonic Raider“ und wendete sich mit einer Email direkt an LEGO mit der Frage, ob er Ersatz haben könnte. Die Grundlage der Geschichte ist geschaffen und die Antwort hätte viele unterschiedliche Szenarien haben können. Hier die Nachricht vom Jungen:
„Hallo. Mein Name ist Luka und ich bin sieben Jahre alt. Mit all meinem Geld, das ich zu Weihnachten bekommen habe, habe ich das Ninjago-Kit des Ultrasonic Raider gekauft. Mein Papa hat mich gerade nach Sainsbury gebracht und mir gesagt, ich solle die Minifiguren zu Hause lassen, aber ich nahm sie mit und verlor Jay XZ im Laden, als er mir aus der Jacke fiel. Ich bin wirklich traurig, dass ich ihn verloren habe. Papa sagte, ich solle Ihnen eine E-Mail schicken, um zu sehen, ob Sie mir eine neue Figur schicken. Ich verspreche, dass ich ihn nicht mehr in den Laden mitnehmen werde, wenn Sie das können. Ich danke Ihnen.“
Tatsächlich hat LEGO dem kleinen siebenjährigem Jungen geantwortet und ich habe bei der Nachricht direkt ein wenig Gänsehaut bekommen. Aber liest es euch am besten selbst durch 😉
„Danke, dass du uns eine E-Mail geschickt hast!
Es tut uns sehr leid, von deiner Jay-Minifigur zu hören, aber es klingt, als hätte dein Vater vielleicht Recht gehabt, sie zu Hause zu lassen. Es klingt so, als wärst du auch sehr traurig darüber.
Normalerweise würden wir dich bitten, für eine neue Minifigur zu bezahlen, wenn du eine deiner Minifiguren verlierst und sie ersetzt werden muss. Meine Chefs sagten mir, dass ich dir keine neue Minifigur umsonst schicken könne, weil du sie verloren hast, aber ich beschloss, Sensei Wu anzurufen, um zu fragen, ob er mir helfen könne.
Luka, ich habe Sensei Wu gesagt, dass es ein reiner Unfall war, dass du die Jay-Minifigur verloren hast und dass du das nie wieder zulassen würdest. Er sagte mir, ich solle dir sagen: “Luka, dein Vater scheint ein sehr weiser Mann zu sein. Du musst deine Ninjago-Minifiguren immer beschützen wie die Drachen die Waffen von Sinjitzu! Sensei Wu sagte mir auch, es sei in Ordnung, wenn ich dir einen neuen Jay schicke, und er sagte mir, es sei in Ordnung, wenn ich ein kleines extra für dich beifüge, denn jeder, der sein Weihnachtsgeld spart, um die Ultrasonic-Raider Kit zu kaufen, muss ein wirklich großer Ninjago-Fan sein.
Also, ich hoffe, dass dir deine Jay-Minifigur mit all seinen Waffen gefällt. Du wirst tatsächlich die einzige Jay-Minifigur haben, die 3 verschiedene Jays in einem vereint! Ich werde dir auch einen Bösewicht schicken, damit sie miteinander kämpfen können!
Denke immer daran, was Sensei Wu gesagt hat: Schütze deine Minifiguren wie die Waffen von Sinjitzu! Und hör natürlich immer auf deinen Vater.“
Hier geht es zur Original Nachricht
Lektion 1: Menschlichkeit muss zurück ins Human Resources
LEGO hat sich die Zeit genommen, einem kleinen siebenjährigen Jungen zu antworten, anstatt ihn zu ignorieren. Jeder hat eine Antwort verdient egal welche persönlichen Merkmale er besitzt. Natürlich zielt dieses Beispiel auf Job-Absagen. Auch wenn jemand nicht die nötigen Einstellungskriterien erfüllt, hat er zumindest eine Nachricht verdient. Ich möchte gar nicht wissen, wie viele Anfragen LEGO täglich bekommt, aber wenn sie es schaffen einem kleinen jungen zu schreiben, dann schaffen es auch Personaler einem Kandidaten zu schreiben egal wie seine Bewerbung angenommen wurde. Für die, die gerne den Sinn dahinter wissen, wollen sage ich nur „Employer Branding“.
Lektion 2: Storytelling at its best
Anstatt einfach zu schreiben, dass der Junge eine neue Figur geschickt bekommt, hat sich der Mitarbeiter eine Story ausgedacht, die uns alle mitten ins Herz trifft. Ich würde sogar fast behaupten, dass die zukünftigen Geschenke unterm Weihnachtsbaum alle nur noch von LEGO waren. Mit ein wenig Herz wurde also eine emotionale Bindung geschaffen, die übergreifend auf andere Menschen gewirkt hat. Schickt dem Kandidaten nicht einfach nur eine Absage und bedankt euch für sein Bemühen, sondern liefert im auch Gründe mit weshalb es gerade nicht passt oder nehmt euch 2 Minuten Zeit und helft ihm, wie er es beim nächsten Mal besser machen kann. Vielleicht passt dieser nicht gerade auf die aktuelle Ausschreibung, aber vor allem letzteres sorgt dafür, dass sich der Kandidat erneut bei Ihnen bewirbt. Wer anderen Menschen hilft, bleibt positiv im Gedächtnis.
Was lernen wir daraus?
Was Personaler von Lego lernen können? Menschlichkeit bringt uns voran, egal in welcher Branche oder Abteilung wir uns befinden. Wir bleiben im Gedächtnis und über einen wird positiv geredet. Nehmt euch einfach ein paar Minuten mehr Zeit und ich verspreche euch, dass ihr es auf lange Sicht wieder zurückbekommt.
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