In der Personalentwicklung kommen und gehen stetig neue HR-Trends. Doch welchen Trend sollte man verfolgen und was kann passieren, wenn man den Anschluss verpasst hat? Mithilfe des Praxispapiers der dgfp „Zukünftige Ausrichtung der Personalentwicklung“ und eigenen Überlegungen werden hier Szenarien aufgegriffen und über den Tellerrand hinaus weitergdacht, wie die Personalentwicklung in 2025 aussehen kann. Eines ist klar, eLearning und Mitarbeiterförderungen wird für die Personalentwicklung in Zukunft eine große Rolle spielen.
Szenario 1: Digital Downtime
Bei diesem Szenario beziehen wir uns darauf, dass sich der digitale Ast der Personalentwicklung nur wenig ändert. Während dieser Zeit, werden sich zwar die externen Partner schwertuen, neue innovative Lösungen zu bieten, die interne digitale Entwicklung wird aufgrund dessen, jedoch einen Hype erfahren. Wenn von außen nichts mehr kommt, muss geschaut werden, wie man sich im Unternehmen weiterentwickelt. D.h. hauseigene Online-Seminare finden immer mehr anklang in der Unternehmenskultur. E-Learning wird integriert, damit das vorhandene Unternehmenswissen nicht verloren geht. Feedback- und Evaluationsprozesse werden verstärkt implementiert, um so das Mitarbeiter-Erlebnis immer besser zu optimieren.
Unternehmens-Know-How wird verstärkt gesammelt, in sinnvolle Lerneinheiten gepackt und mit den Mitarbeitern für die Mitarbeiter verbessert.
Szenario 2: Bindung durch Bildung
Personalentwicklung zählt hier als starkes Bindeglied zwischen Weiterbildungsmaßnahmen und Mitarbeitern. Hierbei muss die PE ein Vorreiter bei der Entwicklung und Umsetzung neuer digitaler Lernformate sein.
Die heutige Gesellschaft wandelt sich immer schneller, das gesamte Wissen der Welt liegt in unserer Hosentasche und ist binnen Sekunden abrufbar. Die Umstrukturierung, dass Know-How und Kenntnisse nicht mehr von lang erfahrenen Mitarbeitern, sondern schneller von Smartphones vermittelt werden, stellt die PE vor ihre Grenzen.
Um mithalten zu können, muss „Wissen“ ebenfalls effektiv und transparent für alle Angestellten zugänglich gemacht werden. Weiterbildungsangebote werden deutlich stärker individualisiert damit künftig das Wissen egal wo und wann abgerufen werden kann.
Eine mögliche Abhilfe könnten hier Kooperationen mit Hochschulen und Massive Open Online Courses (MOOC) schaffen, mit denen neue Lernformate entwickelt werden.
Szenario 3: Personalentwicklung, ein Begriff aus der Vergangenheit
Dieses Szenario ist ebenso Radikal, wie die Überschrift es beschreibt. Hier schafft es die Personalentwicklung nicht mit der Technologie Schritt zu halten. Die Mitarbeiter fühlen sich von den internen Weiterbildungsmaßnahmen nicht mehr angesprochen und gehen über zu externen Anbietern bzw. StartUps. Diese können durch flache Hierarchie Ebenen, schneller auf den Markt reagieren und sich so ihrem unternehmerischen Umfeld anpassen. Bereiche und Formate der PE werden übernommen und erweitert.
Da die PE ihre eigene digitale Transformation gescheut hat, kann sie mit den technologischen Anforderungen nicht mithalten. Erfolgsrelevante Maßnahmen müssen extern eingekauft werden. Die PE als selbstständige Instanz wird es so nicht mehr geben und dient eher als Wissenskoordinator, die bereichsspezifischen Weiterbildungen für die Angestellten plant.
Fazit
Trends kommen und gehen. Wie meine Oma schon immer sagte, man sollte nicht auf jeden Zug aufspringen, der vorbei fährt. Die Personalentwicklung besitzt eine große Verantwortung und führt einen zwei Fronten Krieg.
Zu einem steht die Aufgabe im Vordergrund, die eigenen Angestellten intern zu fördern und zu anderem die aktuelle Trends nicht zu verpassen und für die Mitarbeiter zugänglich zu machen. Für 2020 sind vor allem LMS (Learning Management Systems) der neue kommende HR-Trend. Hier ergibt sich für die PE die Möglichkeit, seinen Mitarbeitern entgegen zu kommen. Ob externe Anbieter (wie Udemy) oder interne Lösungen geschaffen werden, spielt hierbei keine Rolle. Hauptsache eine von beiden Methoden wird umgesetzt.
Die Zeit zeigt, dass der digitale Wandel schneller denn je voran schreitet, dies erfordert, dass sich die Angestellten flexibler auf ihr Umfeld anpassen und immer wieder neue Skills erlernen müssen, damit sie auf dem heutigen Arbeitsmarkt überleben können.
Bildquelle: Photo by Taras Shypka on Unsplash
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